Tipps für den Anbau von Tomaten

Seit 7 Jahren baue ich nun schon erfolgreich Tomaten an. Dabei entscheide ich nach Ertrag und Geschmack, welche Tomaten im Folgejahr angebaut werden. Ich habe jetzt 6 Jahre lang Tomaten ausschließlich im Gewächshaus angebaut. Dieses Jahr war das erste Jahr, in dem ich versucht habe, Tomaten in Kübeln im Freien anzubauen. In den letzten 6 Jahren hatte ich nie Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten an den Tomaten. Bis auf vor 2 Jahren, als ich anfangs ein wenig mit Blütenendfäule gekämpft habe, waren die Tomaten bisher immer gesund und lecker!

Deshalb möchte ich mein selbst angeeignetes Wissen über Tomaten mit Euch teilen, damit jeder von uns Erfolg beim Anbau von Tomaten hat.

Wichtig ist bei Tomatenpflanzen im Gewächshaus, dass regelmäßig gelüftet wird um die Luftfeuchtigkeit zu verringern und damit die Pflanze bestäubt wird. Denn Tomaten werden durch den Wind bestäubt. Fallen die Blüten eurer Pflanzen einfach ab, wurden diese nicht bestäubt und brauchen zusätzlich etwas Luft oder eine vorsichtige Hand, die die Pflanzen ein wenig schüttelt, damit die Pflanze bestäubt wird.

Tomaten vorziehen

Ab Mitte März kann mit der Voranzucht von Tomaten begonnen werden. Dabei setzt Ihr mehrere Tomatensamen in einen Topf mit Anzuchterde und stellt diesen an ein helles und warmes Plätzchen, ein Fenster oder unter LED-Pflanzenlampen und beginnt mit dem Gießen. Bei der Anzucht von Tomaten solltet Ihr den Zeitraum ab Mitte März einhalten, da die Pflänzchen sonst vergeilen, was bedeutet, dass die Pflanzen viel zu dünn und lang wachsen. Sobald die Pflänzchen das 3. Blattpaar gebildet haben, sollten die Pflanzen pikiert und jeweils in einzelne Töpfe gesetzt werden. Achtet hierbei darauf, dass Ihr die Tomatenpflanzen bis zu den Keimblättern in die Erde steckt. So bildet die Pflanze mehr Wurzeln.

Es lohnt sich definitiv Tomaten vorzuziehen, denn so haben die Pflanzen ab Mitte Mai, wenn Sie ins Freie kommen, schon eine gewisse Größe und dadurch einen Vorsprung gegenüber erst Mitte Mai gesäten Tomatenpflanzen. Dies bedeutet, dass die Ernte auch dementsprechend etwas früher ansteht.

Tomaten ausgeizen

Was heißt „ausgeizen“ und warum geizt man Tomaten aus?

Tomaten ausgeizen heißt alle unerwünschten Geiztriebe, auch Seitentriebe genannt, die sich aus den Blattachseln bilden zu entfernen. Diese werden, wenn sie nicht entfernt werden, zur Konkurrenz zum Haupttrieb, was zur Folge hätte, dass die Pflanze weniger oder kleinere Tomaten bildet.

Wie geize ich richtig aus?

Beim Ausgeizen sollte man etwas vorsichtiger vorgehen, entweder sauberes Schnittwerkzeug verwenden oder beim Entfernen der Geiztriebe mit der Hand, sollte auf dicke Handschuhe verzichtet werden. Beim Ausgeizen werden jeweils die 3. Triebe entfernt, die Blattwerk vorweisen. Das heißt, wenn zwischen dem Hauptrieb und dem Trieb, an dem die Blätter wachsen, an der Blattachsel ein neuer Trieb herauswächst, so sollte dieser immer entfernt werden. So hat die Pflanze mehr Kraft für das Wachstum und das Bilden von Früchten. Diese Triebe werden ganz einfach an den aufgezeigten Stellen vorsichtig abgetrennt.

Wie man aus Geiztrieben neue Tomaten zieht

Wer seine Tomaten nicht vorzieht oder im Laufe der Saison feststellt, dass er zu wenig Tomatenpflanzen gesetzt hat, kann aus Geiztrieben neue Tomatenpflanzen ziehen.

Hierzu wird ein Geiztrieb mit einer scharfen Schere von der Pflanze abgetrennt und anschließend in Wasser gestellt. Dort entwickelt der Geiztrieb innerhalb von 1 – 2 Wochen ausreichend Wurzeln um anschließend ins Beet gesetzt zu werden. Zu beachten ist, dass die Pflanze, die aus dem Geiztrieb gewonnen wird, später Früchte bildet.

Blütenendfäule bei Tomaten

Was ist Blütenendfäule und was mache ich dagegen?

Die Blütenendfäule erkennt man an den braunen Flecken auf der Unterseite der Tomate. Diese entstehen durch einen Kalziummangel der Pflanze. Eine Ursache für die Blütenendfäule der Tomaten sind ungleichmäßige Wassergaben. Ist der Boden nämlich trocken, kann kein Wasser und somit auch keine Nährstoffe aufgenommen werden. Deshalb sollte der Boden konstant feucht gehalten werden.

Da Tomaten Starkzehrer sind und deutlich mehr Nährstoffe als andere Gemüsesorten brauchen, sind regelmäßige Düngegaben durchaus notwendig. Eine Pflanze „zu zwingen“, mit den Nährstoffen auszukommen, die vorhanden sind, ist für eine gute Ernte leider nicht hilfreich.

Da Tomatenpflanzen empfindlich auf feuchte/nasse Blätter reagieren, werden Tomaten oft im Gewächshaus oder unter einem Dach angebaut. Da die Pflanze über die Blätter Wasser abgibt, ist es notwendig, das Gewächshaus regelmäßig zu lüften. Denn ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann die Pflanze das Wasser nicht abgeben. Auch dies begünstigt Blütenendfäule.

Ich schneide auch viele Blätter der Tomatenpflanzen ab, damit mehr Nährstoffe in die Früchte und nicht in die Blätter wandern. Alle Blätter sollten aufgrund von Photosythese nicht entfernt werden. Wenn Ihr aber die untersten Blätter entfernt, ist das auf jeden Fall in Ordnung.

Haben Tomaten Blütenendfäule ist es wichtig, die betroffenen Früchte zu entfernen. Ihr könnt sie aber trotzdem essen. Dazu schneidet Ihr einfach die braunen Stellen ab. Die restliche Tomate ist genießbar.

Tomaten veredeln

tomaten_veredeln
Tomaten veredeln auf dem Bloggertreffen 2019 bei Kiepenkerl.

Was heißt „veredeln“ und warum veredelt man Tomaten?

Beim Veredeln von Tomaten werden zwei unterschiedliche Sorten Tomaten gekappt und zu einer zusammengesteckt. Dies wird gemacht, um die Eigenschaften der Tomaten miteinander zu verbinden und sie dadurch zu optimieren. Oft werden Rosen und Obstgehölze veredelt, um die Wuchseigenschaften zu verbessern. D.h. ich nehme zum Beispiel eine resistentere Sorte für den unteren Teil der Pflanze und für den oberen Teil Sorten die besonders hohen Ertrag liefern oder die einem besonders zu sagt, damit diese sich und ihre Eigenschaften verbinden und so den Ertrag zu erhöhen.

Wie veredele ich Tomaten?

Ihr braucht zum Veredeln 2 kleine Tomatenpflanzen, eine desinfizierte Rasierklinge oder einem messer und z. B. ein Veredelungsset. Ich nutze das Veredelungsset von Kiepenkerl. Dann durchtrennt Ihr mit je einem geraden Schnitt den Stängel beider Pflanzen oberhalb der Keimblätter, das erste Blattpaar. Dann nehmt Ihr die resistente Sorte und setzt die andere Tomatensorte auf die andere und befestigt das ganze mit der Klammer aus dem Veredelungsset. Beide Pflanzen wachsen dann zusammen, dass wenige Tage später die Klammer dann wieder entfent werden kann.

Für die untere, resistentere Sorte kann ich Euch z. B. die Sorte „Estamino“ empfehlen.

Ich hoffe, ich konnte Euch mit dem Beitrag beim Anbau Eurer Tomaten helfen und freue mich über Kommentare zum Beitrag. Habt Ihr noch weitere Tipps oder Fragen rund um den Anbau von Tomaten?

Eine erfolgreiche Gartensaison wünscht Euch

Sophies Garten

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